Ob im persönlichen Gespräch oder in den Medien: Kein anderes Thema beschäftigt Goldkronach so sehr wie der „Humboldtpark“.
Es hätte ein gutes Projekt sein können
Das Projekt wurde von einem Verein initiiert. An seiner Spitze stehen Hartmut Koschyk und Bürgermeister Bär. Geplant ist ein 1,4 Hektar kleiner Park am Goldkronacher Schloss.
Wäre sichergestellt, dass alle Einheimischen Zugang erhalten, dass das Projekt solide finanziert ist und es ein kluges Gesamtkonzept gibt – dann könnte der Park eine Bereicherung sein. Leider ist es nicht so!
Millionen-Risiko für unsere Stadt
Die Investitionssumme von 1,8 Millionen Euro ist dabei nicht einmal das Problem. Denn außerdem muss die Stadt Goldkronach für Busparkplätze, Wege und den Neubau von Toiletten und weiteren Räumlichkeiten („Casa Humboldt“) sorgen.
Dazu kommen unkalkulierbare Betriebskosten für den Unterhalt des Parks: Die Stadt hat Garantien über 50.000 Euro im Jahr abgegeben – das wären bis zu 1,5 Millionen Euro in 30 Jahren nach dem derzeitigen Betreibervertrag. Millionen, die anderswo fehlen!
Es gibt kein Gesamtkonzept
Unserer Ansicht nach mangelt es an einem Gesamtkonzept. Woher sollen die 15.000 (!) Besucher im Jahr kommen? Zum Vergleich: Das Goldbergbaumuseum wird derzeit von 800 Menschen jährlich besucht.
Und es gibt planerische Defizite: Für den Park liegt noch kein Baurecht vor, es gibt lediglich einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, aber kein Konzept für die Erschließung des Geländes, für Parkplätze und Besucherverkehr.
Hinzu kommt: Mit der millionenschweren Investition fällt die Stadtspitze ganz nebenbei eine tourismuspolitische Grundsatzentscheidung: Goldkronach = Humboldt. Wir glauben, dass diese Engführung zu diskutieren wäre. Goldkronach hat mehr zu bieten!
Warum wird diese Entscheidung ohne touristische Expertise gefällt? Warum wird kein unabhängiger Experte im Stadtrat gehört? Warum wird nicht zunächst ein Tourismuskonzept erstellt, das alle Potenziale einschließt und bewertet?
Demokratie und Beteiligung unerwünscht?
Es geht um ein Millionenprojekt, das noch unsere Kinder betrifft. Die Bürgerinnen und Bürger müssen das letzte Wort haben. Bürgermeister Bär und die Ratsmehrheit haben den Antrag der UBL auf eine Bürgerbefragung aber abgeblockt.
Neben Bär gehörten auch mehrere Stadträte zur Vorstandschaft des Park-Vereins. Wir sehen eine solche Interessenverquickung als problematisch an. Wir sagen: Demokratisch und transparent geht anders! Goldkronachs Bürgerinnen und Bürger müssen mitentscheiden!
Eine Antwort auf „Risiko ohne Konzept? Das Wichtigste zum Humboldtpark“
Hallo!
Natürlich muss man sich Kultur als Kommume erst mal leisten können. Nämlich, wenn in Wohnungen, Kindergartenplätze, Gewerbe, Infrastruktur etc. alle erforderlichen Mittel bereits zur Verfügung stehen. Eine Refinanzierung des Parks durch eine Mondzahl von 15000 zahlenden Besuchern ist genauso illusorisch wie der Glaube an den menschengemachten Klimawandel. Aber wir haben ja Glaubensfreiheit…