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Presse: „Neue Chance für einen Treffpunkt“

Ein Bürgerhaus für Goldkronach: Das fordert die UBL/ABL schon lange, nun greift auch der Nordbayerische Kurier das Thema wieder auf. Wir setzen uns weiterhin für wohlüberlegtes Handeln und innovative städtebauliche Lösungen ein! Wir dokumentieren im Folgenden den Artikel vom 5. Oktober:

Bürgerhaus (NK am 5. 10. 2016)

Goldkronach. Benötigt die Stadt ein Gemeinschaftshaus? Seine Fraktion fordere schon seit Jahren eine derartige Einrichtung, betonte UBL-Stadtrat Friedrich Nüssel in der jüngsten Sitzung des Stadtrates, und wies auf ein zum Verkauf stehendes Haus, das Haus mit der Nummer 6 am Marktplatz hin. Die Frage wird nun eines der Hauptthemen einer Städtebauklausur des Goldkronacher Stadtrates sein, die Bürgermeister Holger Bär angekündigte.

Nüssel erinnert auf Nachfrage zunächst daran, dass von Seiten der UBL ein „barrierefreies Bürgerhaus“ vorgeschlagen worden sei. Anvisiert war dabei das Wolfshöfer-Haus (Bayreuther Straße 1), also das Eckhaus Bachgasse/Bernecker Straße. „Das war kurz vor der Wahl.“ Doch der Vorschlag wurde seinerzeit mehrheitlich im Stadtrat abgelehnt. Nach der Wahl wurde zwar ein erneuter Anlauf unternommen. „Es ist aus unserer Sicht aus parteipolitischen Überlegungen gescheitert“, sagt Nüssel mit Bedauern.

Wir hatten neun Gastwirtschaften. Wenn auch die letzte noch Verbliebene schließt, haben alte Leute keine Chance sich zu treffen“, erläutert der Stadtrat zum Hintergrund. Auch wenn das Thema durchaus weiter auf der Tagesordnung steht. „Dann wurden Städtebauklausuren gemacht, unter anderem auch das Künneth-Palais angeschaut“, erläutert Nüssel weiter. Dabei wurde auch deutlich, dass bis zu 90 Prozent Förderung machbar sind. 60 Prozent Städtebauförderung seien obligatorisch „und es gibt auch noch andere Fördertöpfe.“

Nun ist es so, dass sich ein neues Objekt aufgetan hat“, so Nüssel zum Haus am Marktplatz. „Die Erbengemeinschaft hat es zum Verkauf angeboten“. Er bekam die Auskunft, dass auch ein gemeinsamer Besichtigungstermin möglich sei, bei dem sich der Zustand und die Eignung zeigen werden. Man müsse nun schauen, „was will der Inhaber.“ Wobei Nüssel immer noch der nach seiner Einschätzung „Chance Wolfshöferhaus“ nachtrauert. Das zwar weiter erworben werden könne, nun aber zu einem deutlich höheren Preis.

Auf jeden Fall bleibt er mit Blick auf eine Begegnungsstätte dabei: „Es ist ein Bedarf da.“ Und er kritisiert: „Jetzt ist die halbe Wahlperiode herum und es ist nichts passiert.“ Dabei rechnet er auch vor, dass bei einem Bürgerhaus bei einer Million Euro Kosten und 80 Prozent Förderung sich der notwendige Betrag noch aufsplitten ließe. „Wenn ich jährlich 30 000 oder 35 000 Euro einstelle, dann habe ich etwas geschaffen an Wertschöpfung.“ Der nächste Schritt sei jedenfalls, sich über das Thema in der Städtebauklausur Anfang Oktober zu unterhalten.

Ich weiß, dass die Menschen Gemeinschaft suchen“, stellt sich Monika Wein, eine von drei Seniorenbeauftragten der Stadt, hinter die Forderung. Und sie führt als Beleg das Interesse am „Bürgercafé“, das vor zwei Jahren im Wolfshöfer-Haus abgehalten wurde, an. Ein Ort, den sie weiter präferiert. Auch weil es dort einen zweistöckigen Keller gibt, in dem auch junge Leute „ungestört Musik machen könnten.“ „Mir liegt daran, das Goldkronach seine Lieblichkeit erhält.“, sagt sie. „Ich möchte etwas dafür tun, dass sich Alt und Jung treffen können.“

Bürgermeister Holger Bär verweist im Moment darauf, dass die Themen Begegnungsstätte und Leerstände das Hauptthema der anstehenden Städtebauklausur werden sollen. Eine Möglichkeit sich zu treffen, hält auch er – sowohl für alt als auch für jung – für notwendig. Vor der Klausur möchte er sich zu dem Thema aber nicht äußern. Dies solle zuerst neutral über die Fraktionsgrenzen hinweg besprochen werden.

Auch im Stadtrat ist indes die Meinung längst nicht so einhellig. „Wir würden lieber die Gastronomie fördern“, zeigt sich Klaus Rieß von der CSU-Fraktion eher skeptisch über den Sinn eine Gemeinschaftshauses. Wir sind der Meinung, es muss kein Gemeinschaftshaus sein“, sagt Klaus-Dieter Löwel von der SPD-Fraktion. Ein Raum, „wo man sich treffen kann“, wäre ausreichend. Wichtig für ihn vor allem: „Es muss finanzierbar sein.“ Klaus Bauer verweist für die Fraktion der Freien Wähler auch darauf, dass von FW-Seite vorgeschlagen worden sei, Räumlichkeiten in der Schule vorzuhalten. Allerdings bestätigt auch er: „Es fehlt ein Veranstaltungsraum für größere Veranstaltungen.“ Nach einer Lösung muss und soll nun also in der Städtebauklausur gesucht werden.

(Artikel von Harald Judas im Nordbayerischen Kurier, Mittwoch, 5. Oktober, S. 24.)

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Stellungnahme der UBL: Zurück zur Sachlichkeit!

In den vergangenen Wochen und Monaten müssen wir und viele Goldkronacher BürgerInnen uns immer wieder mit einem Thema beschäftigen: Mit der Kritik an den Geburtstagsbesuchen, die der Bürgermeister bei unseren älteren Mitbürgern durchführt. Mittlerweile liegen etliche Presseartikel vor und es ist in und um Goldkronach reichlich diskutiert worden. Für uns, die Unabhängige Bürgerliste, ist es an der Zeit, klar Stellung zu beziehen.

Wir stehen hinter unserem Bürgermeister.

Als Günter Exner im Jahr 2008 zum Bürgermeister gewählt wurde, herrschte in Goldkronach Aufbruchsstimmung. Die UBL hatte einen kurzen und engagierten Wahlkampf geführt. Schnell wurde klar, dass viele Veränderungen, die wir uns vorgenommen hatten, sich nicht im Eilverfahren bewerkstelligen ließen. Doch unsere junge Gruppe hat im politischen Alltag vieles gelernt. Günter Exner und unsere Stadträte machen eine solide und gute Arbeit. Dafür zollen wir ihnen Respekt. Und wir stehen hinter ihnen.

Wir sind für die Geburtstagsbesuche.

Die Geburtstagsbesuche des Bürgermeisters sind eine gute Tradition. An ihr wollen wir festhalten. Wir sagen sogar: Die Besuche müssen eine Selbstverständlichkeit sein. Viele ältere Bürger unserer Stadt leben seit Jahrzehnten in Goldkronach. Sie haben sich hier engagiert, Ehrenämter ausgefüllt und die Stadt lebendig gehalten. Warum sollte der Bürgermeister nicht einige Minuten der Wertschätzung für sie übrig haben? Es ist seine Aufgabe als gewähltes Stadtoberhaupt, sich um die Bewohner seiner Stadt zu kümmern! Wir sehen hierin ein Stück Bürgernähe. Und sollte deshalb einmal andere Arbeit liegenbleiben – Günter Exner sagt selbst, die sei am Abend nachzuholen. Darüber wird übrigens kaum gesprochen: Sorgt sich jemand um die Zeit des Bürgermeisters, wenn Termine am Abend oder am Wochenende wahrgenommen werden müssen?

Wir wehren uns gegen Unsachlichkeit.

Natürlich darf dennoch über die Besuche diskutiert werden. Wir bitten jedoch darum, die Debatte sachlich zu führen. Es darf nicht sein, dass Eitelkeiten und Parteipolitik in den Vordergrund drängen, während wichtige Aufgaben der Kommune darauf warten, angepackt zu werden. Wir möchten uns ersparen, an dieser Stelle auf die Einzelheiten der letzten Presseartikel und Stadtratssitzungen einzugehen. Rufen wir uns einfach in Erinnerung: Der Stadtrat soll die Arbeit des Bürgermeisters kontrollieren und kritisch begleiten, aber auch unterstützen. Er soll zum Wohl der Goldkronacher wirken. Die Medien sollen kritisch berichten, aber sachlich und neutral bleiben.

Wir wollen, dass positiv über Goldkronach gesprochen wird.

Betrachtet man die Reaktionen auf die Berichterstattung, so fällt auf: Viele Goldkronacher sind mittlerweile verärgert über die Presse, die ihre Stadt erhält. Kollegen aus anderen Gemeinden schütteln mit dem Kopf: Was veranstalten die Goldkronacher für ein Theater? Aus einer Nebensächlichkeit ist eine Provinzposse erwachsen. Wenn derlei die Sitzungen eines politischen Gremiums dominiert, muss sich niemand über Politikverdrossenheit wundern. Wer möchte in eine Stadt ziehen, in der der Stadtrat wochenlang über Geburtstagsbesuche streitet? Welcher Betrieb ist an Stadtoberen interessiert, die sich nur noch mit Blumensträußen und Grußkarten beschäftigen? Dem Bild Goldkronachs wird massiv geschadet. Das kann nicht unser Ziel sein!

Zurück zur Sachlichkeit!

Wir fordern alle Beteiligten auf, den viel zu früh begonnenen Wahlkampf zu beenden. Kehren wir zurück zur Sachlichkeit! Es gibt weitaus wichtigere Themen, über die wir uns austauschen und gerne auch sachlich streiten wollen. Die Posse der letzten Wochen aber sollten wir nicht weiterführen. Das sind wir den Goldkronachern schuldig!